Ein Bericht von Hagen Görnert
Wie schon berichtet, hatte ich die Qualifikation zur DM in Berlin geschafft. Ich fuhr am Freitag morgen los. Viele würden erst am Samstag fahren, aber wir hatten darüber gesprochen, Akklimatisierung ist wichtig.
Nach 7 Stunden Fahrt kam ich am Nachmittag in der Halle an, und holte mir schon mal meine Startnummer. Ich blieb noch einige Zeit in der Halle, um die Lichtverhältnisse und die Atmosphäre in mich aufzunehmen. Es waren 36 Scheiben aufgebaut, also bis zu 144 Schützinnen und Schützen konnten in einem Durchgang starten. Dazu 2 Scheiben in der Mitte für die Finaldurchgänge.
So blieb ich eine Weile und fuhr dann shoppen, hatte ich doch meine Hallenturnschuhe daheim vergessen. Danach ins Hotel, um einzuchecken.
Nach einer guten Nacht, da ich auch Schlafprotokolle geführt hatte, konnte ich sehr gut schlafen. Auch darum war ich auch schon am Freitag gefahren: um mich an das Bett und die Umgebung zu gewöhnen, was geklappt hat.
Am Samstag gab es Freizeitprogramm. Ich besichtigte das Olympiagelände. Zweiter Programmpunkt: in die City zum Bummeln. Auf dem Weg zur S-Bahn fand ich einen Bogenplatz mit angeschlossenen Parcours.
Danach bin ich wieder zur Halle, da ich mein Auto dagelassen hatte. Der zweite Durchgang lief, einige Bekannte waren am Schießen, also sah ich zu. Auch informierte ich mich an den Informationsständen einiger Hersteller über Neuerungen.
Nach dem Finale, was sehr spannend war, ging es daran, Abendessen organisieren (Einkaufen), und dann ins Hotel, Abendessen und dann zeitig ins Bett, denn um 6:30 Uhr gab es Frühstück.
Um 7 Uhr ging es in die Halle. ich war einer der ersten, konnte also in Ruhe meinen Bogen aufbauen. Wir alle haben Dinge, die wir vor einem Wettkampf immer gleich machen, um uns einzustimmen. Aber zuerst kam die Gerätekontrolle. Ich habe mich auch glatt erstmal in der Schlange für die Scheiben 10-18 angestellt (dort war weniger los). Nach der Kontrolle kam das Dehnen und die Wettkampfvorbereitung. Dazu gehört Musik zu hören beim Dehnen, und die Anfeuerung von Hans-Peter, diesmal per whatsApp: schieß wie du noch nie geschossen hast, schieß GUT. Dies hat alles hervorragend geklappt.
Nach der Begrüßung ging es endlich los mit dem Einschießen. Damit kam auch ein wenig Anspannung auf, wollte ich doch ein gutes Ergebnis erreichen. Sechs mal drei Pfeile, so weit, so gut. Aber beim Einschießen ist immer eine 6 dabei, damit ich so etwas nicht im Wettkampf schieße. Der Verein hat ja das Startgeld für die ganze Scheibenauflage bezahlt, also muss ich sie auch nutzen. Dies klappte aber nicht, und das war gar nicht gut für den Kopf.
Es kam, wie es kommen musste: der 1. Wertungspfeil landet genau da, in der 6. Dann eine 8 und eine 9.
Sofort abhaken! Weiter! 10, 9, 8, geht doch, aber Platz 33. Die nächsten 6 Pfeile 10, 8, 8 und 9, 9, 9, das kann ich besser, Platz 31. Dann kam ein richtig guter Durchgang 10, 10, 9 und 10, 10, 9, damit auf Platz 22. Den hielt ich dann bis zum Ende des Durchgangs. 268 Ring, doch noch einiges geschafft und nicht aufgegeben.
Zwanzig Minuten Pause. Sammeln und abhaken.
Wieder aufwärmen, und weiter ging es: 10, 10, 9 und nochmal 10, 10, 9, zusammen 58, geht doch! Danach kamen noch dreimal 55, und zum Schluss 57.
Mit den drei letzten Pfeilen 10, 10, 10.
Das waren dann 280 Ring, damit hatte ich 548 Ring und mich bis auf Platz 13 von 41 Schützen vorgearbeitet.
Unter den besten 20 in Deutschland – nicht schlecht!
Aber ich muss mir ein anderes Ritual suchen fürs Einschießen, da das mit der 6 nicht geklappt hat. Schau’n wir mal.
Nach einigen Gesprächen und das ganze sacken lassen werde ich wohl ganz zufrieden sein mit dem Ergebnis, war es doch ein tolles Event.
Auszug aus der Ergebnisliste, Screenshot von Bogenfax.de
Text: Hagen Görnert
Fotos: Hagen Görnert, Bogenfax.de