Dass Halloween dieses Jahr auf einen Samstag fiel, gab die Gelegenheit, mal wieder ein etwas anders Training abzuhalten. Am Nachmittag traf man sich und begann erst einmal mit einer Stärkung. Allerlei selbst zubereitete gruselige Snacks waren aufgetischt.
Danach machte man sich bereit. Mittlerweile war es dunkel, und so kennzeichneten sich die Teilnehmer mit etlichen Knicklichtern.
Der Parcours war ebenfalls vorbereitet.
An den Zielen waren Lichter angebracht, so dass das Ziel wenigsten einigermaßen zu sehen war. Das Kill konnte aber meist nicht erkannt werden, hier mussten Erfahrung und Erinnerung die Richtung weisen.
Und ab und zu fand auch mal ein Pfeil den richtigen Weg ins Ziel.
Nach der ersten Runde gab es dann zur Steigerung des Grusels die Geschichte „Im Teufelswald“. Zunächst als Geschichte von Elisa vorgetragen, dann als Gedicht von Melinda:
Im Teufelswald
Ich will euch berichten
Von der Teufelswald Geschichte,
Die hier geschah –
Vor einem halben Jahr.
Dunkel war’s und still im Wald
Kein Hölzlein barst‘ im Teufelswald.
Alles schlief zur kalten Zeit
Die Bäume ruh’n seit Ewigkeit.
Nein, halt! was ist das dort? –
Menschen sind an diesem Ort!
Sie lachen und schießen und merken nicht,
Wie ein Wesen erwacht und bösartig
Der Waldgeist gestört in seinem Schlaf
Ruft seinen Freund, den Windgeist herab.
Sausend und brausend rauscht er herbei,
Schneidend und Pfeifend heult er dabei.
Äste knirschen und knacken,
Knarren, knarzen und krachen.
Die knorrigen Bäume dröhnen,
Ächzen, schluchzen und stöhnen.
Die Bäume wirken schwarz, zugleich
Der volle Mond scheint bleich.
Und die hoffnungsbedeutenden Sterne
Verdunkeln in weiter Ferne.
Schwarzer Rauch quillt aus den Ästen,
Zu vernebeln die ungebet’nen Gäste.
Wolfsgeheul dringt durch die Nacht –
Kira hat einen als Beute weggebracht.
Ein Baum umschließt den Einen mit knacken.
Er verschlingt ihn begierig, zermatscht ihn zu Brei,
Dessen Gesicht in der Rinde ist erstarrt zum Schrei.
Leicht streichen Klauen über der Anderen Nacken.
Ratschend, als wollten sie sie verspotten,
Zerreißen kahle Dornen die Klamotten.
Schneiden durch Haut, schneiden durch Fleisch,
Reißen den And’ren komplett entzwei.
Blitze zerreißen den Himmel,
Zeigen Monsteraugen im Gewimmel,
Deren Zähne hungrig schnappend,
blutig den Nächsten zerhacken.
Blätter wirbeln wild und hoch,
Zeigen eine Gestalt so groß.
Enthüllen den Einen von Kira erbeutet,
Blutüberströmt, zerkratzt und gehäutet.
Der Letzte wird gehoben,
Von dem Windgeist gezogen.
Die Geister heulten schrill –
Und dann war alles still.
(Von: Melinda Rasbach)
.
Mit der entsprechenden Gänsehaut wurde dann die zweite Runde angegangen. Zu den Problemen, die in der ersten Runde das Treffen schwierig gestalteten, kam nun das Unbehagen nach der Geschichte. Hatte es da gerade im Gebüsch geknackt? Stand da plötzlich jemand hinter einem?
Nein, es war nichts. Nur ein großer Spaß.
Gegen 21 Uhr war dann Schluss und alle waren sich einig, dass es eine sehr gelungene Trainingseinheit war.
.
Text: H.-P. Späth, M. Rasbach
Fotos: M. Ternes, L. Ternes, H. Görnert